Fragen und Antworten zum Thema "Bunker"

 

- Ursprünglich wurde die Bezeichnung "Bunker" nur für die bombensicheren LS-Bauten über und unter Erdgleiche angewendet. Als Luftschutztürme wurden bombensichere Turmbunker gleich welcher Form bezeichnet. So genannte Erdbunker, Kleinbunker, Rundbunker etc. müssten in historisch richtiger Bezeichnung daher eher als Erdschutzräume / Erdschutzbauten, Kleinschutzbauten, Rundschutzbauten etc. bezeichnet werden. In heutiger Zeit wird jedoch sowohl in der Literatur, im Internet sowie in den Fernsehmedien der Begriff Bunker vereinheitlicht für fast alle Formen dieser Bauten angewendet. Daher haben wir uns entschlossen, auch in dieser Präsenz den Begriff "...bunker" für die meisten der vorgestellten Objekte gleich welcher Bauform anzuwenden.

 

Was ist eine Zerschellerplatte?

Als Zerschellerplatte wird die Betonplatte mit einer Tiefe von einem bis drei Metern bezeichnet, welche eckige Luftschutzhochbunker und auch Luftschutztürme am Fundament umlaufend aufweisen. Die Zerschellerplatte steht in keiner direkten Verbindung mit der Fundamentplatte des Bunkers (Zwischenraum oft circa 40cm). Sie sollte ein Unterschießen des Bunkers durch nahen Bombeneinschlag verhindern und so ein Kippen des Bauwerkes oder eine Rißbildung im Bunkerkörper verhindern. Die Tatsache, dass keine Verbindung zum eigentlichen Fundament besteht, sollte die Pufferwirkung verstärken. Zerschellerplatten besaßen meist eine Breite von circa 10 Metern und eine Tiefe von 1,50 bis 2,00 Metern. Der Beton soll unbewehrt gewesen sein.

Bei kleineren LS-Anlagen, wie zum Beispiel kleinen Rundbunkern, bestand eine Verbindung zwischen Fundamentplatte und dem oft bis zu einem Meter herausragenden Betonplattenkranz, so dass man für die gesamte Betonplatte den Begriff Fundamentplatte anwenden kann. Bei derartig kleinen Bauwerken brauchte die Platte nicht mehr als einen Meter als Schutzzone herausstehen, da durch die geringe Höhe des Bauwerkes ohnehin nicht die große Gefahr eines Kippens durch Unterschießen bestand. Auch war die Tiefe des Fundamentes oft nicht stärker als einen halben Meter.

 

Was ist ein Lüftungsturm?

Als Lüftungstürme bezeichnen wir die betonierten Aufbauten auf den Dächern der Hochbunker (teilweise auch auf den Tiefbunkern anzufinden). Oft befand sich im Lüftungsturm der Abluftschacht der Heizungsanlage, ähnlich oft dienten Lüftungstürme auch als Verbunkerung des Hauptschachtes der Luftfilterungsanlage. Die Türme wurden zu Zeiten des Bunkerbaues im Bezug auf die Heizungsanlage als betonierte Schornsteine bezeichnet oder werden Lüftungspilze genannt. Wir benutzen in dieser Präsenz jedoch einheitlich die Begriffe "Lüftungsturm / Lüfterturm".

 

Kleinturm, Rundbunker...?

Es gibt mehrere Bezeichnungen für die kleinen Rundbunker, welche in Wilhelmshaven in einer Vielzahl errichtet wurden. Kleintürme, runde Kleintürme, Rundtürme, kleine Rundtürme, Rundbunker, kleine Rundbunker, Rundbauten, kleine Rundbauten, Rundschutzbauten, kleine Rundschutzbauten u.s.w.. Wir haben uns hier auf der Seite größtenteils auf

kleine Rundbunker,

und kleine Rundtürme geeinigt.

Diese werden in der Tabellenspalte

vereinheitlicht als

LSTR K
Luftschutzturm Rund Klein

bezeichnet.

 

Was sind Aussinterungen?

Aussinterungen sind die Kalkausblühungen, welche an nahezu allen Bunkern außen und innen im Bereich der Geschossdecken und Lüftungsschächte zu finden sind. Der Beton arbeitet in diesen in der Mischung nicht verbundenen Bereichen, dort findet die Ausblühung Wege, auszutreten. Der Kalkgehalt im Beton, sowie die Tatsache, dass der Kies für die Betonmischung hier am Meer stark mit Salzen versetzt ist, sorgten dafür, dass mit den Jahren, aber auch oft nach kürzerer Zeit diese Ausblühungen entstanden.

 

Maße der Bunkerwände?

Im Rahmen der ersten Bauwelle des "Sofortprogrammes" wurden die bombensicheren LS-Bunker mit einer Wandstärke von 1,10 Metern errichtet. Die Deckenstärke betrug 1,40 Meter. Im Rahmen der zweiten Bauwelle wurden die Bunker zunächst mit einer Wandstärke von 2,50 Metern und einer Deckenstärke von 2,50 Metern gebaut. Aufgrund des knapper werdenden Betons entschloß man sich kurze Zeit nach Fertigstellung der ersten Bunker dieser Welle, die Wandstärke auf 2,00 Meter und dann auch die Deckenstärke in vielen Fällen auf 2,00 Meter zu reduzieren. Im Rahmen der dritten Bauwelle (Zusatzprogramm) wurden diese Maße meist beibehalten.

Militärische Bunker wiesen des öfteren Sondermaße auf, wie zum Beispiel die fünf Truppenmannschaftsbunker 750 und der T 1500 "Trotz" an der Ebertstraße in Wilhelmshaven mit einer Deckenstärke von 3,75 Metern mit leichtem Gefälle nach außen.

 

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Diese Seite ist Bestandteil der Präsenz

www.luftschutzbunker-wilhelmshaven.de