Erneute Begehung
Luftschutzturm Schulstraße in Wilhelmshaven am 15. September 2010
- unkommentiert
1944
/ rechts die Schule Schulstraße
1978
Dieser sechsgeschossige
Luftschutzturm eventuell des Typs Luz-Bau wurde 1940 im Zuge der
ersten Welle des "Sofortprogrammes"
in einem der später am meisten im Luftkrieg zerstörten
Stadtteile Wilhelmshavens erbaut. Tonndeich. Nicht weit von der
Werft gelegen kam es schon in der Anfangsphase des Krieges zu
"Fehlabwürfen" der Bomben auf diesen Stadtteil.
Auch in späteren Zeiten des strategischen Luftkrieges gegen
die Zivilbevölkerung kam es immer wieder zu Bombenabwürfen
auf Tonndeich. Am Ende des Krieges war dieser Stadtteil einer
der meistzerstörten der ganzen Stadt.
Die
nahegelegene Werft war jedoch zumindest in ihrer Funktionstüchtigkeit
auch bei Kriegsende noch relativ unbeeinträchtigt geblieben.
Dieser Luftschutzturm Tonndeich sollte Schutz für die Bevölkerung
Tonndeich-Ost geben (LS-Turm Mühlenstraße
für Tonndeich Mitte-West). Der Turm wurde jedoch lediglich
aus Stampfbeton errichtet. Eine Bewehrung fehlte zumindest in
der Außenwandschale. Der Turmkörper war außen
verputzt. Diese Putzverkleidung ist noch heute erstaunlich gut
erhalten. Der Luftschutzturm verfügt über eine bombenabweisende
Spitzkuppel. Die
Kuppel des LS-Turmes ist im Krieg aus Tarnungsgründen im
Zusammenhang mit der Farbgebung der umliegenden Hausdächer
ziegelrot gestrichen worden. Anfang der 1970er Jahre war die Farbe
noch immer sehr gut erkennbar. Auch Ende der 1970er Jahre war
die rötliche Färbung noch vorhanden, verblasste dann
aber Anfang der 1980er Jahre äußerst schnell.
Es gibt vier Eingangstüren,
welche mit Naturstein verziert sind. Eine städtebaulich verbindende
architektonische Maßnahme, die nur in der Anfangsphase des
Krieges möglich war. Die erste Ebene ist nur von zwei gegenüberliegenden
Eingängen zu betreten. Dies sollte dazu dienen, die Schutzsuchenden
möglichst schnell und reibungslos bis in die oberen Turmetagen
zu führen, ohne dass das Erdgeschoss zu schnell gefüllt
wurde und es zu Stauungen gekommen wäre. In jeder der sechs
Ebenen befinden sich mindestens zwei Aborte. Die Ringtreppen befinden
sich außen an der Innenwand des Bunkerkörpers. Der
Turm ist auch heute noch erstaunlich gut erhalten. Nach dem Krieg
wurde der Turm aufgeräumt und notdürftig für die
Zivilschutzbindung intakt gesetzt. Neue Kabelstränge der
Stromzufuhr wurden verlegt, sowie die Aborte modifiziert.
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Querschnitt des
Bunkers
Bauartgleich entstanden
Türme an der Schule Kathrinenfeld, am Metzer Weg und an der Marktstraße
/ Ecke Metzer Weg. Ein weiterer Turm entstand am Marinelazarett Rheinstraße,
er hatte jedoch eine Ebene mehr und seine Kuppel war spitzer.
Ende 2009 wurde
der LS-Turm an eine Privatperson veräußert. Das Innere wurde gereinigt,
Türen und Geländer wurden mittlerweile konserviert und das umliegende
Grundstück von Unrat befreit.
Die Begehung vom 15.09.10:
- Aufnahmen der Begehung
in allen Ebenen -
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