Nachkriegsschutzräume der Bundeswehr Frieslandkaserne Varel

Folgend BW-Schutzraum Steinbrückenweg:

2011

©: Jan Ellerbrock

Links das Lüftungsbauwerk (eventuell mit integriertem Notausstieg) / rechts das Eingangsbauwerk mit Wellblechüberbau

2016

Die Fotos ganz oben zeigen einen BW-Schutzraum am Steinbrückenweg und das dortige ehemalige (historische) Wachgebäude mit Eingangsbereich, Zufahrt und Blick nach Nordwest.

Es handelt sich hierbei um einen Bundeswehrschutzraum, jedoch wohl um keinen "BW-50", sondern sehr wahrscheinlich um eine Anlage mit Fassungsvermögen von mehr als 50 Personen. Der größere Lüftungsturm (wohl mit integriertem Notausstieg) spricht dafür.

Ein Hinweis eines Lesers dazu:

"Ich habe zufällig Eure Seite entdeckt. Dabei habe ich ein Bild von
Varel entdeckt. Ich war da als Fallschirmjäger 94
/95 stationiert und
war auch in der Bunkeranlage. Im Rahmen einer Atomübung waren wir dort
unten und sind auch über den Notausstieg auf Eurem Foto ausgestiegen.
Der von Euch angegebene Bunker konnte wesentlich mehr als 50 Personen
fassen. Das komplette Gebäude der Kantine war unterbunkert. Unter
anderem konnte dort auch ein OP-Saal - diesen konnte ich leider damals
nicht betreten - im Ernstfall eingerichtet werden. Teile des
Krankenhausmaterials waren im 2ten Stock einzelner Rekrutenblöcke
verteilt. Über die Küche konnte man auch in den Bunker gelangen, da
einige Bunkerräume als "Speisekammer" genutzt wurden.
Fotos von den Bunkerinnenräumen habe ich leider nicht."

Mittlerweile wird das ehemalige Kasernengelände bereits in Teilbereichen neu genutzt. Reste von massiven Kellerdecken sind im Nordwestbereich der Kaserne nach Abbrucharbeiten liegengeblieben.

BW-Schutzräume: Solche externen massiven Schutzräume der Bundeswehr wurden zumeist auf Kasernenarealen errichtet, in denen die oft historische Kasernenbebauung (wie hier in Varel) im Kellergeschoss nicht geeignet war, zu Schutzanlagen nach NATO-Richtlinien hergerichtet zu werden. In den Kellern befanden sich dann oft nur einfachere Anlagen, während die BW-Schutzräume als vollwertige "Bunker" nicht selten direkt zwischen den Blöcken angelegt wurden.

Fortsetzung 31. Oktober 2016:

Mehrere Blöcke der ursprünglich 10 großen historischen Kriegsmarine-Unterkünfte wurden abgerissen. Dabei traten Luftschutzkeller unter den Gebäuden hervor, die wiederum mit Nachkriegs-Gängen zu einigen kleineren BW-Schutzräumen versehen worden waren. Die oben ersichtlichen vier Blöcke mit Ausnahme der beiden renovierten Gebäude mittig sind beseitigt. Folgen werden noch die drei weiteren mehr oder weniger existenten Blöcke im Bild oben und ein nicht ersichtlicher vierter Bau dahinter.

Folgendes Bild: Genau hier nahe der Panzerstraße befand sich ein massiver BW-Schutzraum, höchstwahrscheinlich identisch zur Anlage am Steinbrückenweg. Das Bauwerk wurde bereits 2012 oder eher beseitigt. Im Bereich des ersichtlichen Zisternendeckels befand sich das Lüftungsbauwerk.

Eventuell sind Teilbereiche des unterirdischen Bunkers noch vorhanden und werden nun als Zisterne genutzt.

2016

Nachtrag 2022: Bereits 2019 wurde ein massiver Nachkriegstiefbunker ("FÜHRUNGSBUNKER PZ-GRENBTL 311" / Panzergrenadierbataillon 311 / PzGrenBtl 311), der sich unter dem ehemaligen Kantinengebäude befand, abgerissen. An seiner Stelle befindet sich mittlerweile ein Seniorenheimneubau.

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www.luftschutzbunker-wilhelmshaven.de